Die Kalifornier von Func dürften den wenigsten bekannt sein. Tatsächlich wurde Func aber bereits 1999 gegründet und man hatte damals den Markt der Mauspads revolutioniert, unter anderem mit dem legendären Func Surface 1030 Original. Über die Jahre hinweg wurde es allerdings still um Func und so entschied man sich 2011 der Marke eine neue Corporate Identity zu verpassen. Neues Logo, Neues Motto („Functionality. Perfected.“) und eine neue Ausrichtung im Produktsortiment sind das Ergebnis der Bemühungen. Neben Neu-Auflagen der bewehrten Mousepads aus eigenem Hause hat man das Produktportfolio um PC-Mäuse und Tastaturen erweitert. Demnächst sollen auch Audioprodukte folgen.
Eines der Eingabegeräte, genauer gesagt die KB-460 Tastatur, soll nun etwas näher beleuchtet werden. Es handelt sich hierbei um keine typische Gamer-Tastatur im Kirmes Design sondern um eine Mechanische Tastatur im dezenten Look mit den bewährten MX-Red Schaltern des deutschen Tastatur-Spezialisten Cherry. Getreu dem Firmenmotto soll konsequent auf Schnickschnack verzichtet werden. Stattdessen sollen vor allem die Technik und die Ergonomie im Mittelpunkt stehen. Neben der bewährten Technik will Func aber vor allem auch durch den günstigen Einsteigerpreis der KB-460 überzeugen. Mit zum Testzeitpunkt rund 80€ ist sie am unteren Rand des Preis-Spektrums angesiedelt und dürfte somit viele Interessenten finden.
Schon die Verpackung der Tastatur sticht hervor. Komplett in Weiß gehalten, mit orangem Firmenlogo und weniger zentraler Funktionsmerkmale auf der Packung beweist Func, dass man dem eigenen Premium-Anspruch selbst mit der Verpackung Rechnung tragen will. In der Verpackung findet sich erfreulich wenig Müll. Die KB-460 ist gut geschützt in weichem Schaumstoff eingebettet; eine Handballenablage, zugehörige Befestigungsclips und ein kurzes, gut bebildertes Handbuch finden sich ebenso in der Verpackung. Auf eine Treiber-CD wird verzichtet, ein Zettel verweist hier lediglich auf die Webseite des Herstellers. Gut so, denn dort findet sich stets die aktuellste Version der Software, die man auch nutzen sollte. Die eingesparte CD schont somit die Umwelt.
Elegantes Design
Optisch macht die KB-460 einiges her. Das Design setzt auf die bewährte Rechteckige Form ohne Spielereien und ohne Platz zu verschwenden. Die Eleganz wird durch das Oberflächen-Finish unterstrichen: Sowohl Tastatur als auch Handballenauflage sind mit einer Soft-Touch Oberfläche versehen. Dies gefällt vor allem beim Schreiben. Das Tastenlayout entspricht dem der IBM Model M, es handelt sich also um ein 100% Layout mit 105 Tasten. Neben dem deutschen Standard QWERTZ ist die Func auch im US QWERTY, UK QWERTY, Nordic QWERTY, French AZERTY und Russian QWERTY Layout verfügbar. Auch die Tasten selbst sind mit einer Soft-Touch Oberfläche überzogen, die allerdings nicht so weich ausfällt wie beim Gehäuse. Der Font wurde gut gewählt: Buchstaben sind sehr gut abzulesen, die Schriftgröße fällt recht groß aus, auch Sonderzeichen sind selbst bei Nacht noch gut zu erkennen.
In dem Preisbereich eher selten ist zudem eine Hintergrundbeleuchtung der Tasten. Die Cherry MX-Red Schalter werden von roten LEDs beleuchtet, und sorgen für eine gute, aber Bauart-bedingt in der unteren Hälfte der gravierten Tastenkappen etwas abfallende Ausleuchtung der Beschriftung. Dies fällt aber zum Glück nur bei einigen Tasten wie etwa Caps Lock und den doppelt belegten Funktionstasten auf. Die mechanischen Schalter sind auf einer mit rotem Pulverlack beschichteten Metallplatte montiert. Im Zusammenhang mit den roten LEDs sorgt dies für einen zusätzlichen Beleuchtungseffekt von hinten. Selbst das PCB ist komplett in rot gehalten.
Herausragende Verarbeitung
Selbiges wird von der Metallplatte nahezu komplett verdeckt. Nur in der rechten oberen Ecke gestattet man einen Blick auf das PCB. Dies ist aber auch notwendig, denn dort befinden sich die roten LEDs für Num Lock, Caps Lock und den Func Mode. Direkt darüber findet sich im Gehäuse ein eingeprägtes Func Logo. Ebenfalls in dieser Ecke findet sich der Kabel-Anschluss. Dieser ist fest verbaut und kann auch nicht variiert werden. Das Anschlusskabel ist 1,8m lang und mit einem Orange-Schwarzen Textilgewebe ummantelt. Daneben finden sich noch zwei USB2.0 Buchsen. Dabei fungiert die Tastatur als Hub, die Buchsen liefern also nur wenige mA Strom und sollten daher in erster Linie für Peripherie oder USB Sticks genutzt werden. Stromhungrige Festplatten oder Geräte zum Aufladen sollte man nicht dranhängen.
Die Handballenauflage wird via kleinen Clips an der Tastatur befestigen. Func will somit das Hauptproblem dieser Befestigungsmethode umschiffen, denn man muss im Falle eines Defekts nur die Clips tauschen und muss nicht die gesamte Tastatur mitsamt Handballenauflage einsenden. Ersten Berichten zu Folge könnte der Schuss aber nach hinten losgehen, denn genau diese Clips scheinen gerne abzubrechen. Bei meinem Modell konnte ich dies nicht nachstellen, die Clips sind heil und halten die Auflage ordentlich an Ort und Stelle. Ergonomisch weis diese auch zu gefallen, sie fällt nach vorne hin angenehm ab, besitzt die volle Breite der Tastatur und ermöglicht so angenehmes Schreiben.
Die bereits erwähnte Hintergrundbeleuchtung lässt sich in vier Helligkeitsstufen von Aus bis Maximal regeln. Ein fünfter Modus sorgt für einen Pulsierenden Effekt. Dieser hätte aber durchaus etwas flotter ausfallen können. Zudem ist der Unterschied zwischen der dritten und vierten Helligkeitsstufe viel zu groß, hier hätte man ebenso entweder eine andere Verteilung oder gleich für mehr Abstufungen sorgen sollen. Gesteuert wird die Beleuchtung via Fn Taste in Verbindung mit den Tasten 2 und 8 des Nummernblocks.
Multimedia-Tasten und Makro-Funktion
Ebenfalls mit der Fn Taste lassen sich die Doppelbelegungen der Funktionstasten erreichen. So finden sich auf F1 bis F6 die Mediensteuerung mit Lauter/Leiser, Mute, Play/Pause sowie Vor/Zurück und auf den Tasten F7 bis F11 die Auswahl für die Profile 1 bis 5. Mit der F12 Taste lässt sich der bereits erwähnte Func Modus Ein- und Ausschalten.
Die Func hat einen integrierten Speicher auf dem sich insgesamt fünf Tastatur-Profile speichern lassen. Diese lassen sich bequem mit der Settings Software am Rechner einstellen. Einmal eingestellt wird die Software nicht mehr benötigt um auf die Profile zurück zu greifen. Schaltet man nun auf eines der Profile um wird automatisch der Func Modus aktiviert und die Tastatur ist entsprechend belegt. Ebenso wird die Windows-Taste deaktiviert. Der Func Modus lässt sich manuell auch wieder deaktivieren, unabhängig vom gewählten Profil. Es steht dann wieder die ganz normale Tastenbelegung sowie die Windows-Taste zur Verfügung.
Die Software ermöglicht nahezu die komplette Tastatur neu zu belegen. Lediglich die Windows-Taste, die Fn Taste sowie F7 bis F12 stehen nicht zur Verfügung. Zur Auswahl stehen einige vordefinierte Aktionen wie etwa Kopieren, Einfügen, Speichern etc. oder eigene Makros. Eigene Makros können bis zu 53 Aktionen beinhalten. Ebenso kann für diese eingestellt werden ob das Makro einmalig ausgeführt wird, wiederholt wird bis die Taste erneut gedrückt oder wieder losgelassen wird. Die Makros lassen sich auch Exportieren und Importieren. Insgesamt lassen sich bis zu zehn Tasten um belegen. Auch ganze Profile lassen sich Ex- und Importieren in die Software.
Fazit
Die [amazon text=Func KB-460&asin=B00FJMVREM] ist eine außerordentlich elegante und technisch solide Mechanische Tastatur zum Einsteigerpreis. Wer keine besonderen Extras benötigt sondern einfach ein möglichst gutes Eingabegerät für Spiele und Schreibarbeiten, der liegt mit der KB-460 Goldrichtig. Funcs selbst gestecktes Ziel wurde wahrlich erreicht: Funktion perfektioniert!
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